Verband elektronische Rechnung Der Expertenverband der deutschen E-Invoicing Branche

VeR begrüßt digitalen Wagemut der Ampel-Koalition

Verband elektronische Rechnung (VeR) erfreut über digitale Innovationsvorhaben wie elektronisches Meldesystem zur Umsatzsteuer

München/Berlin, 25.11.2021 – Der Verband elektronische Rechnung (VeR) begrüßt ausdrücklich den im gestern vorgestellten Koalitionsvertrag von SPD, Bündnis 90/Die Grünen und der FDP betonten Willen zur nachhaltigen Digitalisierung von Gesellschaft, Wirtschaft, Infrastruktur und Verwaltung.

Die Tatsache, dass in dem knapp 170-seitigen Willensbekenntnis zur digitalen Transformation gleich mehrfach auf die baldmöglichste, priorisierte Digitalisierung wichtiger Verwaltungs-, Genehmigungs- und Kontrollprozesse abgezielt wird, lässt zudem auf tatsächlich spürbaren digitalen Tatendrang hoffen.

Zu Recht, denn um den Anschluss an viele der innovativen Entwicklungen in Europa und der ganzen Welt nicht zu verlieren, sollte Deutschland den eigenen digitalen Innovationswillen deutlich erhöhen. Ein Umstand, den sich die frischgebackenen Ampel-Koalitionspartner nun deutlich sichtbar auf die rot-gelb-grünen Fahnen geschrieben haben.

Dass die Koalition neben den vielen, ganz offensichtlich dringenden Handlungsfeldern aus dem sozialen, gesellschaftlichen, ökologischen und bildungspolitischen Spektrum auch die (leider) häufig noch allzu schwerfälligen Verwaltungs- und Übermittlungsprozesse – etwa beim Thema Steuern und Finanzen – als überaus dringlich erkannt hat, wertet der VeR als besonders wichtiges Signal.

Denn schließlich ist es der neuen Regierung nicht nur im „Bereich der Unternehmensbesteuerung (…) ein Anliegen, die Steuerprüfung zu modernisieren und zu beschleunigen“ (Koalitionsvertrag 2021-2025, S. 166 unter „Vollzug, „Vereinfachung und Digitalisierung“). Auch will man „schnellstmöglich ein elektronisches Meldesystem bundesweit einheitlich einführen, das für die Erstellung, Prüfung und Weiterleitung von Rechnungen verwendet wird“ (Koalitionsvertrag, S. 167) – um damit den noch immer problematischen Umsatzsteuerbetrug in Deutschland zu bekämpfen.

Stefan Groß, Steuerexperte und Vorstandsvorsitzender des VeR, erklärt dazu:

„Als Expertenverband der deutschen E-Invoicing-Branche begrüßen wir das klare Bekenntnis der Koalitionspartner zur Einführung eines einheitlich geregelten, digitalen Systems zum Austausch von Rechnungs- und Mehrwertsteuerinformationen in Deutschland. Über ein derartiges System lässt sich nicht nur Steuerhinterziehung wirksam bekämpfen, vielmehr ist es insbesondere geeignet die Digitalisierung im Rechnungswesen und damit den digitalen Reifegrad bei den Unternehmen entscheidend voranzutreiben. Bei aller Euphorie empfehlen wir jedoch nachdrücklich, aus den Eindrücken und Erfahrungen unserer europäischen Partnerländer – allen voran Italien – zu lernen, um etwaige Hürden und mögliche Fehler bei der Planung und Ausgestaltung des neuen elektronischen Meldesystems für Deutschland zu vermeiden“.

Der VeR plant zu diesem Zweck bereits die Schaffung einer branchen- und stakeholderübergreifenden Diskussionsplattform, welche insbesondere auch die Überlegungen weiterer europäischer Nachbarländer, wie etwa Frankreich, in die nun anstehende Diskussion einbeziehen soll. Dieser digitale „Round Table elektronisches Meldesystem“ soll federführende Köpfe, Experten und Entscheider aus Politik, Wissenschaft, Wirtschaft und Technik zusammenbringen und den – übrigens auch im neuen Koalitionsvertrag betonten Austausch zwischen Praxis, betroffenen Kreisen, Verwaltung und Politik – voranbringen. Denn nur gemeinsam kann eine digitale Transformation gelingen.

 

VeR-Studie "Digitalisierung der Umsatzsteuer"
Digitalisierung der Umsatzsteuer: Italienische E-Rechnung und Clearance System als Vorbild

 

VeR-Studie klärt: Italienisches Modell als „Blaupause“ für Deutschland und Europa?

Durchgeführt wurde die Studie „Digitalisierung der Umsatzsteuer – Italienische E-Rechnung und Clearance System als Vorbild“ steht von Prof. Dr. Roland Ismer et al. vom Lehrstuhl für Steuerrecht und Öffentliches Recht an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg.

Der ausführliche Studienbericht steht zum Download bereit.