Verband elektronische Rechnung Der Expertenverband der deutschen E-Invoicing Branche

“ZUGFeRD” – weniger Kosten, mehr Effizienz

Eschborn, 05. Juni 2013. “ZUGFeRD”, heißt das einheitliche Datenformat für elektronische Rechnungen, das ab sofort als Release Candidate für alle interessierten Unternehmen zur Verfügung steht. Das Forum elektronische Rechnung  Deutschland (FeRD) hat diese Version unter dem Dach der vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie geförderten Arbeitsgemeinschaft für wirtschaftliche Verwaltung (AWV e.V.) entwickelt. Mit dem neuen Format können Rechnungen zwischen Unternehmen sowie zwischen Unternehmen und der öffentlichen Verwaltung künftig schnell, komfortabel und einfach elektronisch ausgetauscht werden. Das neue Datenformat ZUGFeRD („Zentraler User Guide des Forum elektronische Rechnung Deutschland“) senkt die Kosten der Rechnungsstellung und macht das Rechnungswesen künftig effizienter.

Mit gutem Grund: Nach der Novellierung des Steuervereinfachungsgesetzes 2011 kommt es beim Rechnungsaustausch einzig auf die Inhalte der Rechnung und die Akzeptanz durch den Rechnungsempfänger an. „Letzten Endes“, so Stefan Engel-Flechsig, Leiter des Forum elektronische Rechnung Deutschland, „steckt das Potenzial in der automatisierten Verarbeitung strukturierter Daten, so wie es das ZUGFeRD-Format sicherstellt. Das Format ist ein ganz entscheidender Schritt zur Senkung der Kosten bei der Rechnungsverarbeitung. Wir freuen uns, dass der Gesetzgeber und die Finanzverwaltung mit ihrem Steuervereinfachungsgesetz eine Reihe von Erleichterungen beim elektronischen Rechnungsaustausch auf den Weg gebracht haben, die es auch kleinen und mittleren Unternehmen ermöglichen, vom elektronischen Rechnungsaustausch zu profitieren.“

Das ZUGFeRD-Datenformat kann beispielsweise bei einer Rechnung im PDF/A-Format die bildhafte Darstellung mit einem inhaltlich identischen Rechnungsdatensatz im XML-Format verknüpfen. Die Rechnungsdaten lassen sich auf diese Weise beim Empfänger ohne weitere manuelle Schritte auslesen und weiterverarbeiten. Das neue Format soll als Standardschnittstelle in Buchhaltungssoftware und ERP-Systeme eingebunden werden und dann allen Unternehmen und der öffentlichen Verwaltung zur Verfügung stehen. Hohe Investitionen in Zusatzsoftware wie z.B. für EDI werden damit in Zukunft vermieden. Unternehmen – vor allem auch KMU – und öffentliche Behörden sind in der Lage, strukturierte elektronische Rechnungen mit Standardbuchhaltungssoftware zu erstellen und zu empfangen sowie die Daten für eine elektronische Prozessbearbeitung zu verwenden.

Das ZUGFeRD-Datenformat wurde am 14. November 2012 in der Version 0.5 fertiggestellt und konnte bis zum 31. Dezember 2012 in einer ersten Phase kommentiert werden. Auf der CeBIT im März 2013 wurden bereits erste Implementierungen auf Basis der Spezifikation präsentiert. Anfang Juni dieses Jahres wurde der sog. „Release Candidate“ fertiggestellt, der bereits zur Erstellung entsprechender Anwendungen genutzt werden kann. Nach Stellungnahme von Verbänden und öffentlicher Verwaltung  ist die endgültige Fertigstellung des Datenformats für den Beginn des Jahres 2014 geplant.

Das ZUGFeRD-Datenformat basiert auf der Cross-Industry-Invoice (CII) von UN/CEFACT, der ISO-Norm 19005-3:2012 (PDF/A-3), sowie den auf europäischer Ebene spezifizierten “Message User Guidelines” (MUG). Das ZUGFeRD-Format soll in Zukunft bundesweit die bestehenden EDI-Standards ergänzen und die Umstellung der bisherigen papierbasierten Prozesse vorantreiben.

Bei der Entwicklung des einheitlichen Datenformats ZUGFeRD wurden Unternehmen aus der Automobilindustrie, der Konsumgüterbranche, dem Bankensektor, dem Gesundheitswesen, der Software-Industrie, aber auch die öffentliche Verwaltung einbezogen. Da das Format den Anforderungen der internationalen Standardisierung entspricht, kann es auch im grenzüberschreitenden europäischen und internationalen Rechnungsverkehr verwendet werden. Mit seiner Entwicklung setzt sich Deutschland in der Europäischen Union an die Spitze der Mitgliedsländer und definiert erstmalig ein Datenformat, das auf internationalen Standards beruht und damit auch weltweit einsetzbar ist.

Kurzum: Mit dem neuen ZUGFeRD-Format wird die elektronische Rechnung in Zukunft große Akzeptanz seitens der Unternehmen und öffentlichen Verwaltung erfahren.

Interessenten können das Infopaket zum ZUGFeRD Release Candidate ab 6. Juni auf der FeRD-Webseite unter folgender Adresse abrufen:

http://www.ferd-net.de/front_content.php?idart=861


Pressekontakt: 
AWV e.V.  Gottfried Glöckner
Leiter Öffentlichkeitsarbeit 
Tel.: +49 (0) 6196 777 26-21
E-Mail: gloeckner@awv-net.de 
www.ferd-net.de
 
FeRD ist die nationale Plattform von Verbänden, Ministerien und Unternehmen zur Förderung der elektronischen Rechnung in Deutschland. Das Forum wurde am 31. März 2010 in Berlin unter Beteiligung verschiedener Ministerien des Bundes und der Länder, des Bundeskanzleramts (Sekretariat des Nationalen Normenkontrollrates, Geschäftsstelle Bürokratieabbau) sowie der Spitzenverbände der Wirtschaft, einiger Fachverbände unter dem Dach der vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie auf Beschluss des Deutschen Bundestages geförderten Arbeitsgemeinschaft für Wirtschaftliche Verwaltung e. V. (AWV) gegründet. Das Forum soll die Akzeptanz und die Verbreitung elektronischer Rechnungen in Deutschland erhöhen. Es hat die Aufgabe, das Thema „elektronische Rechnungen“ unter technischen, geschäftlichen, wirtschaftlichen und rechtlichen Gesichtspunkten aufzubereiten sowie geeignete Maßnahmen zum raschen und einfachen Einsatz elektronischer Rechnungen vorzubereiten, zu koordinieren und umzusetzen. Es vertritt die Interessen seiner Mitglieder auf europäischer und internationaler Ebene.
 
Die AWVArbeitsgemeinschaft für wirtschaftliche Verwaltung e.V., fördert die Wissenschaft und Forschung auf dem Gebiet der wirtschaftlichen Gestaltung von Verwaltungsabläufen und unterstützt durch ihre Facharbeit und ihre Projekte die Gestaltung und Optimierung von Verwaltungstätigkeiten innerhalb und zwischen Wirtschaft und öffentlicher Verwaltung. Zu ihren Zielen gehört die Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit des Standortes Deutschland durch Verbesserung der Kommunikation zwischen diesen Bereichen, die Effizienzsteigerung durch Bürokratieabbau und Verwaltungsvereinfachung, die praxisgerechte Gestaltung von Rechtsvorschriften sowie die Förderung und Weiterentwicklung des Einsatzes von Informations- und Kommunikationstechnologien. Damit unterstützt die AWV die Initiativen des Bundes zum Bürokratieabbau und zur Verwaltungsreform direkt.
 

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