EU gibt Startschuss für einheitlichen E-Invoicing-Standard
Neue Richtlinie über die elektronische Rechnungsstellung im EU-Amtsblatt veröffentlicht
Brüssel/München, 14.05.2014 – Nach Annahme durch den Rat hat die EU nun die Richtlinie 2014/55/EU des Europäischen Parlaments und des Rates vom 16. April 2014 über die elektronische Rechnungsstellung bei öffentlichen Aufträgen im entsprechenden Amtsblatt veröffentlicht.
Mit der offiziellen Veröffentlichung der Richtlinie am 6. Mai 2014 beginnt ein mehrstufiger Implementierungs-Countdown, an dessen Ende die richtungsweisende, europaweite Einführung eines inhaltlichen Standards für den Austausch von Rechnungsdaten auf elektronischem Wege steht.
Europaweites E-Invoicing wird bereits 2018 Realität
So muss die europäische Standardisierungsorganisation binnen 36 Monaten nach der nun erfolgten Veröffentlichung der Richtlinie einen technologieneutralen, inhaltlichen E-Invoicing-Standard entwickeln. Zur Implementierung des neuen Standards auf nationaler Ebene bleibt den EU-Mitgliedsstaaten dann eine Frist von noch einmal 18 Monaten*. Die für die Umsetzung der Richtlinie in nationales Recht nötigen Rechts- und Verwaltungsvorschriften müssen spätestens bis zum 27. November 2018 erlassen worden sein.
Eine Entwicklung, von der nicht nur die direkt betroffene öffentliche Hand und deren europaweit tätigen Zulieferbetriebe profitieren sollen.
E-Invoicing bei EU-weiten Ausschreibungen soll “Strahlkraft” entfalten
“Der öffentliche Sektor mit seinem Ausschreibungsvolumen in Milliardenhöhe soll dem Willen der EU nach als Leitmarkt für die Privatwirtschaft dienen. Vor allem KMU und große Unternehmen werden dadurch zusätzlich motiviert, auch beim Rechnungsaustausch zwischen einander auf den elektronischen Rechnungsaustausch umzusteigen”, erklärt Steuerberater Stefan Groß, Vorsitzender des Verband elektronische Rechnung (VeR).
Einsparungen in Millionenhöhe für deutsche Unternehmen möglich
Eine sinnvolle und wirtschaftlich lohnende Entscheidung ist der Umstieg auf den rein elektronischen Rechnungsaustausch für viele Unternehmen allemal – und zwar schon heute: Das Einsparpotential beim vollautomatischen, papier- und portolosen E-Invoicing liegt Schätzungen zufolge durchschnittlich bei bis zu 10 Euro und mehr pro Rechnung.
*Kommunen: 30 MonateÜber den Verband elektronische Rechnung (VeR) Der 2009 gegründete Verband elektronische Rechnung (VeR) mit Sitz in München vertritt die Interessen von Dienstleistern und Beratungsunternehmen für den elektronischen Rechnungsaustausch sowie von Unternehmen, die E-Invoicing im Einsatz haben. Der Verband versteht sich als Sprachrohr der gesamten E-Invoicing-Wirtschaft. Im Auftrag seiner über 50 Mitglieder verfolgt der VeR das Ziel, E-Invoicing als Standard zu etablieren, sodass Unternehmen aller Größen einfach und sicher am elektronischen Rechnungsaustausch teilnehmen können. Mehr unter http://www.verband-e-rechnung.org/de/presse