E-Invoicing weltweit: News zur E-Rechnung in Vietnam, Belgien und den Philippinen
VeR-Mitglied Comarch hat den aktuellen Stand zum elektronischen Rechnungsaustausch in den drei Ländern jeweils in einem gesonderten Beitrag näher unter die Lupe genommen.
Rechnungen in Vietnam nicht mehr in Papierform, sondern elektronisch
Aktuell werden Rechnungen in Vietnam noch großteilig in Papierform ausgestellt und ausgetauscht. Das soll sich nun ändern. Dabei ist die Nutzung elektronischer Rechnungen bereits jetzt möglich und die vietnamesische Regierung strebt an, die elektronische Form bereits ab Juli 2022 zum Standard zu machen.
Um dieses Ziel zu erreichen ist ein Drei-Phasen-Plan aufgestellt worden, der mit einem Pilotprogramm beginnt bzw. bereits begonnen hat:
- Die erste Phase fand von Oktober 2021 bis März 2022 statt und sah die Einführung der elektronischen Rechnungsform in sechs ausgewählten Provinzen und Städten vor.
- Seit April bis Juli 2022 läuft die zweite Phase, in welcher dieses Pilotprogramm landesweit ausgeweitet wird.
- In diesen Tagen beginnt nun die dritte Phase: Ab dem 1. Juli ist die elektronische Rechnungsstellung als Hauptlösung vorgesehen. Unternehmen müssen ab diesem Datum bei der elektronischen Rechnungsstellung den inhaltlichen und technischen Anforderungen des Gesetzgebers genügen.
Dabei können elektronische Rechnungen sowohl mit GDT-Steuerprüfungscodes als auch ohne diese ausgestellt werden. Die Übermittlung elektronischer Rechnungen and die Steuerbehörde kann entweder auf direktem Wege an die Generaldirektion für Steuern oder über einen Dienstleister erfolgen.
Mehr Informationen zur E-Rechnung in Vietnam erhalten Sie hier.
E-Rechnung entsprechend Rechnungsabschlussmodel ab 2023 in Belgien vorgesehen
Belgien plant die verbindliche Einführung der elektronischen Rechnungsstellung im Rahmen des Rechnungsabschlussmodells. Das bedeutet, dass Rechnungen zunächst vom Finanzministerium zu validieren und zu registrieren sind. Die Rechnung kann erst nach erfolgreicher Genehmigung an den Kunden übermittelt werden.
Die Umsetzung der Verpflichtung zur elektronischen Rechnungsstellung ist schrittweise unter Einbeziehung der Unternehmensgröße vorgesehen:
Ab Juli 2023 sind zunächst besonders große Unternehmen betroffen, ab Oktober 2023 dann auch Betriebe mittlerer Größe. Kleine Unternehmen werden schließlich ab Januar bzw. Juli 2024 zur elektronischen Rechnungsstellung verpflichtet werden.
Mehr zu den kommenden Bestimmungen sowie zum aktuellen Stand der E-Rechnung in Belgien erfahren Sie hier.
Philippinisches Pilotprogramm für die 100 größten Steuerzahler
Im Zuge der Steuerreform für Beschleunigung und Integration (TRAIN), welche die Philippinen im Jahr 2018 auf den Weg brachten, und der damit verbundenen Einführung eines E-Invoicing-Systems im Jahr 2021, wird nun ein Pilotprogramm zur Einführung der Verpflichtung zur elektronischen Rechnungsstellung im B2B-Sektor umgesetzt. Dieses verpflichtet die 100 größten Steuerzahler des Inselstaates seit 1. Juli 2022 zur elektronischen Rechnungsstellung.
Weitere Schritte zur Einführung der elektronischen Rechnungsstellung folgen im Jahr 2023, wobei sich zu Beginn vor allem auf B2B-Transaktionen von Großunternehmen und Exporteuren konzentriert werden wird.
Basierend auf dem südkoreanischen Modell wird auch von den Philippinen das sogenannte Clearance-Modell angestrebt.
Mehr über die Entwicklung rund um die E-Rechnung auf den Philippinen erfahren Sie hier.