Weltweite Studie sieht starke Umwälzung voraus: Vom E-Invoicing zur umfassenden Digitalisierung
Das Gesamtvolumen elektronischer Rechnungen wird 2016 weltweit 30 Milliarden überschreiten, bei einer erwarteten jährlichen Wachstumsrate von zehn bis 20 Prozent. Das ist ein Fazit der aktuellen Studie „E-Invoicing / E-Billing“ des Schweizer Branchenexperten Billentis, die OpusCapita als ein Partner unterstützt hat. Die Analysten erwarten dramatische Umwälzungen: Eine neue Ära der Digitalisierung und Automatisierung kündigt sich an, die das Umfeld des E-Invoicing grundlegend verändern wird. Große Einkaufsorganisationen streben voll automatisierte Zero-Touch-Invoice-Prozesse an und zielen auf die Optimierung der gesamten Prozesskette in den Bereichen Purchase-to-Pay (P2P) und Order-to-Cash (O2C). Dieser Trend ist ein wesentlicher Markttreiber über das reine E-Invoicing hinaus. Durch das Setzen von Standards bleibt auch weiterhin die öffentliche Hand ein wichtiger Markttreiber. Der deutschen Verwaltung bescheinigt Billentis ein Einsparpotenzial von 6,5 Milliarden Euro – das ist der höchste Wert der verglichenen Länder.
„Diese Entwicklung hat sich schon seit Jahren verstärkt. E-Invoicing wird immer mehr als Türöffner erkannt, der umfassende End-to-End-Optimierung der gesamten Prozessketten ermöglicht. Damit öffnet sich bei den Unternehmen auch der Blick für das Nutzen-Potenzial, welches weit über das vordergründige Ziel der kurzfristigen Kostenreduzierung hinausgeht“, sagt Jarkko Kerkola, Head of Sales OpusCapita GmbH.
Rückenwind für E-Procurement
Billentis betont die immer noch entscheidende Rolle der öffentlichen Verwaltung bei der Digitalisierung, indem sie durch das Etablieren von Standards den Umwälzungsprozess über das E-Invoicing hinaus beschleunigt. Europaweit sind durch EU-Direktiven über 100.000 öffentliche Einrichtungen angehalten, bis Ende 2018 Verfahren zur automatischen Bearbeitung von standardisierten E-Invoices festzulegen und bestimmte Procurement-Prozesse zu digitalisieren. In Deutschland ist hier selbst beim ersten Schritt, dem E-Invoicing, noch starke Bewegung zu erwarten. Laut Billentis-Report nutzen Stand Mai 2015 nur acht Prozent der deutschen Kommunen elektronische Rechnungsverfahren, lediglich 19 Prozent planen die Implementierung bis Ende 2016. Dabei ist gerade bei der öffentlichen Hand in Deutschland das Einsparpotenzial enorm: Billentis schätzt es auf mindestens 6,5 Milliarden Euro; das ist der höchste Wert unter den ausgewerteten Staaten. Für Großbritannien wird ein Potenzial von 4,4 Milliarden, für Frankreich von 4,2 Milliarden prognostiziert. Die steigenden Aktivitäten im öffentlichen Sektor mit Türöffner E-Invoicing können in der Privatwirtschaft auch Rückenwind für E-Procurement ergeben.
Steigender Bedarf an B2B-Netzwerken
Die weitaus größte Zahl der elektronischen Rechnungen besteht derzeit lediglich aus einem PDF-Dokument als elektronisches Abbild einer Papierrechnung. Laut Billentis Report betrug 2015 in den deutschsprachigen Ländern der Anteil dieser PDF-Rechnungen am Gesamtaufkommen von E-Invoices noch 75 Prozent.
Hohe Datenqualität ist aber die Grundvoraussetzung für die künftige weiterreichende Einbettung von E-Invoices in digital automatisierte Prozesse. Dies unterstreicht der Report ebenso mit Blick auf die steigenden Compliance-Anforderungen bei Steuern und anderen Rechtsvorgaben. Dieser Bedarf wird die Nutzung strukturierter Invoice-Datenformate, wie beispielsweise XML, stark vorantreiben.
Den meisten international agierenden Unternehmen reicht automatischer Datenaustausch beim E-Invoicing nicht mehr aus – auch andere elektronische Dokumente sollen effizient ausgetauscht werden, sowohl mit anderen großen Einheiten als auch mit mittleren und kleineren Handelspartnern. Dadurch steigt das Interesse an entsprechenden B2B-Netzwerken und SaaS-Plattformen.
„Weitreichende Interoperabilität ist der Schlüssel zur Akzeptanz von E-Invoicing – das gilt für Dateiformate, Rechnungsadressen oder Access-Point-Exchange-Daten der Provider. Als Anbieter ist es unsere Aufgabe, dafür zu sorgen, dass beispielsweise Lieferanten sich nicht mit technischen Fragen befassen müssen und E-Invoicing so selbstverständlich wie E-Mail-Verkehr wird. Dann wird E-Invoicing zum Wegbereiter für umfassende Digitalisierungsvorteile“, schließt Kerkola.
Mit seinem Report gibt der Schweizer Branchenexperte Billentis jährlich einen Überblick über Stand und Entwicklung des weltweiten elektronischen Rechnungsverkehrs. Für den Report wurden Studien mit Einschätzungen von über 15.000 Unternehmen und 10.000 Endkunden berücksichtigt.
OpusCapita
OpusCapita ist Spezialist in der Automatisierung von Einkaufs-, Finanztransaktions- und Dokumentenprozessen mit über 30 Jahren Erfahrung in diesem Bereich. Die Dienstleistungen und Lösungen des Unternehmens decken das gesamte Spektrum der Finanzprozesse ab. Ziel ist es, die Kunden bei der Optimierung ihrer internationalen Geschäftsprozesse zu unterstützen. Zu diesem Zweck bietet OpusCapita in Kombination mit fundierter Beratung eigenständig entwickelte Software, Digitalisierungsservices und Automatisierungslösungen für Kreditoren- und Debitorenprozesse sowie Zahlungsverkehr und Einkauf an. Die Leistungen reichen bis zum kompletten Business Process Outsourcing. Insbesondere mittlere und große Unternehmen profitieren von OpusCapitas Best Practice-Services. Häufig werden dabei Kosteneinsparungen von 30 bis 50 Prozent erreicht. Die deutschen Standorte liegen in Dortmund, Halle/Saale, Hannover und München. OpusCapita hat mehr als 8.000 Klienten mit Endkunden in über 54 Ländern. Die Unternehmensgruppe hat Niederlassungen in acht europäischen Ländern und beschäftigt rund 2.000 Spezialisten. 2015 erzielte sie einen Nettoumsatz von rund 257 Millionen EUR. Der Hauptsitz liegt in Espoo, Finnland. Die OpusCapita Gruppe ist Teil der Posti Group Corporation, die zu 100 Prozent im Besitz des finnischen Staates ist. Mehr Informationen: www.opuscapita.de